Archiv 2014 — heute

MultiPop-Aktivitäten in Zeiten der Pandemie #01


Schallplattencover von Eka Orba für das ZMOT-Album „Zero Moment of Truth“
Es gibt nur zwei Exemplare dieser Schallplatte, quasi als Sicherheitskopie, falls alle digitalen Systeme versagen. Jetzt sind die Cover künstlerisch und individuell bemalt. Es würde auch höchste Zeit, denn die Veröffentlichung der Musik im Netz und als CD ist bereits zwei Jahre her, zu haben bei Bandcamp. Dort solltet ihr umbedingt vorbeischauen, denn in den nächsten Tagen kommt das brandneue Album von ZMOT: Ökologisches Liedgut.
Oben im Hintergrund zu sehen: Die Vinyl-Platte vom Akkordeon Salon Orchester und rechts die CD-Ausgabe von „Zero Moment of Truth“
Unten: Beide Platten auf dem ZMOT-Tisch mit Textheft und bestempeltem Label.
Nicht zu sehen: Auch die Rückseiten sind bemalt!

Trotz Corona gibt es die Klimakrise, da tickt die Uhr unerbittlich….

… aber nichts passiert! Oder das falsche, denn aus Angst vor wirtschaftlichen Verwerfungen wird hinter den Kulissen schon wieder davon geredet, das Rad zurückzudrehen. COzweiWelt02_Tagebau_klDie deutsche Umwelthilfe schreibt zu den Aktivitäten im Rahmen der Coronakrise: „Donald Trump hat eines der wichtigsten US-Klimaschutzgesetze der Industrie geopfert und die jährlich auf 5% festgeschriebene Effizienzsteigerung beim Kraftstoffverbrauch der Neuwagen-Flotte zunichtegemacht. Der deutsche Automobilverband VDA lobbyiert bereits massiv auf deutscher und europäischer Ebene, um ebenfalls die CO2-Flottengrenzwerte der EU auszusetzen. Damit haben Autohersteller keinen Anreiz mehr sparsame Fahrzeuge auf den Markt zu bringen oder die Entwicklung von E-Autos voranzutreiben.“
Co2Welt_muell_klDesaströs ist auch die Lage für diejenigen, die versuchen durch erneuerbare Energien die Verhältnisse zu verbessern, da wichtige Gesetzgebungs- prozesse durch Corona feststecken und darüberhinaus die CSU/CDU mit ihrem scheinheiligen Gerede davon ablenken will, dass ihnen Umweltpolitik voll am Arsch vorbeigeht (Stichworte: 1000m-Abstandsregel für Windkraftanlagen, Deckelung der Photovoltaik, Kohlekommission und Kohleausstiegs-gesetz, das noch nicht vom Bundestag abgesegnet ist).
Demonstrieren ist leider zur Zeit zwar nicht verboten, aber sehr kompliziert. Die Fridays for Future-Initiative wirkte schon vor Corona erschöpft, hoffentlich erweckt sie sich durch die gemeinsam mit Campact organisierte Online-Demo zu neuem Leben.
Eigentlich wollte ZMOT im Mai in einem vom Tagebau „Nochten“ bedrohten Wald einen Auftritt mit Ausstellung meiner total Konsum- und CO2-kritischen Zeichnungen durchführen und sich damit in den Status von Umweltaktivisten erheben, aber diese Aktion scheitert nicht nur sondern wegen Corona, sondern ist auch durch die fatale Trockenheit und wegen der dadurch verhängten Waldbrandwarnstufe 4 kaum durchzuführen.
Deshalb hängen zwei meiner gezeichneten, monumentalen Bilder nun im Schaufensterin der Friedrich-Ebert-Straße und ich versuche die große Online-Demo durch meine Kunstwerke zu unterstützen.
Corona hin, Corona her, diese Krise dauert vielleicht ein Jahr oder zwei, verglichen mit der Zukunft auf einer um drei bis vier Grad aufgeheizten Welt ist das ein Klacks. Jetzt muss gegengesteuert werden, damit wir, wenn die Lockerungsorgie endlich beginnt, in die richtige Richtung weitergehen. Ihr müsst also nicht mal den Arsch hochkriegen, sondern es langt der viel zitierte Mausklick hier, und zwar am 24.4. um 12:00 Uhr. Ich weiß zwar nicht, was dann passiert, aber ich vermute, dass die Klicks gezählt werden und hoffentlich etwas bewirken.
Foto: Exkursion der Aktivist*innen nach Taubendorf im Sommer des letzten Jahres, wo die Kunst-und Musik-Aktion zunächst im Herbst 2019 geplant war. Inzwischen hat die LEAG auf dem Gelände das Sagen und der zweite Anlauf in einem Wald zwischen Schleife und Mühlrose wartet auf seine Realisierung in Viren-freien und feuchteren Tagen.

Digitale Landschaft

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Im Lagerraum für veraltete Videotechnik stieß ich bei der Inventur auf eine vermutlich ziemlich teuere Videohardware der amerikanischen Firma AVID. Sie kam bereits als Altlast zu uns, weil man sie bei einem Fernsehsender ausgemustert hatte und bei uns machte sich niemand die Mühe, das Ding in die vorhandene Technik zu integrieren. Hätte vermutlich auch gar nicht funktioniert.
Jetzt habe ich sie aufgeschraubt und das hübsche elektronischen Innenleben fotografiert.
Danach kommt für dieses erlesene Stück Technikgeschichte nur noch die Reise zur Mülldeponie.

Science Slam Orchester

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ZMOT bekam endlich Verstärkung, damit wir den Menschenmassen, die den Science Slam sehen wollen, ordentlich was um die Ohren blasen. Genderausgeglichenheit und Multi-Ethnizität wurden realisiert, was die Vielfalt der Namen angeht ist es eine echte Sparpackung! Links: Sarah During, hinten: Sarah Döring, bitte nicht durcheinanderbringen. Am Schlagzeug: Jairo Garcia-Garcia aus Guatemala. Dieser doppelte Name ist keine Huldigung an Greatfull Dead, sondern ergibt sich im spanischen Sprachraum dann, wenn Mutter und Vater den gleichen Nachnamen haben. Dienstag, 14.1. um 20:30 in der Mensa ist es dann soweit.

MultiPOP auf Bandcamp

BandcampScreenshot

Also Leute, auf meiner MultiPOP-Seite könnt ihr jetzt die ZMOT-Alben herunterladen. Ich habe mir extra ein PayPal-Konto zugelegt, um mich an Euren reichhaltigen down-load-Zahlungen zu bereichern.

Zero Moment of Truth halte ich für eine meiner besten Lied-Zusammenstellungen überhaupt. ZMOT hatten in dem Zeitraum eine sehr intensive Phase und ich war motiviert, mich um die Aufnahmen und den Mix zu kümmern. Herausgekommen ist ein sehr seriöses, in sich stimmiges Werk.

ZMOT live in Fresdorf ist von der Stimmung her genau das Gegenteil. Entspannte Live-Atmosphäre, konfuse Ansagen und ein ausgelassenes Publikum. Ab und zu verspielen wir uns, aber die Liedzusammenstellung ist gut genug, um Spaß daran zu haben.

Demnächst werde ich noch mindestens eine, vielleicht auch zwei Kompilationen des Akkordeon Salon Orchesters hier veröffentlich, um dieser ambitionierten Band einen würdigen Nachruf zu bereiten.

Das Ende der CD als Musik- Datenträger???

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Den Auftritt von ZMOT in Freesdorf hatte ich mit unserem 24-Kanal-Digitalrekorder (der gleichzeitig als Mixer diente) aufgezeichnet, weil wir etliche neue Lieder  spielten und Wanda bereits den Umzug nach Rostock plant. Es ist ungewiss, ob wir noch dazu kommen, Studioaufnahmen durchzuführen.

Das Buch ist da! Wer will es haben?

Wenn es ums herumkünsteln geht, bin ich ja eher ein Kurz- und Mittelstreckenläufer. Für Großprojekte fehlt mir nicht nur die Geduld, sondern auch die entsprechend lange Motivations-Ausdauer. Aber jetzt habe ich es endlich geschafft, eine Text- und Materialsammlung zusammenzustellen (Mit Texte sind die Lied-Texte gemeint, die meist mit dem Akkordeon Salon Orchester, aber auch mit ZMOT öffentlich aufgeführt wurden).

Fete de la Musique in Potsdam

Direkt am Potsdamer Hafen stand unsere mittelgroße Bühne. Vielen Dank an Martin, der uns auf die Schnelle ein Banner (siehe Bildhintergrund) gestaltet hatte und sich außerdem um die Beruhigung eines obdachlosen Psychopathen im Publikum kümmerte.
Meine Befürchtungen, dass bei einem solch großangelegten Musikfest das Publikum unstet hin- und herwandert, erwies sich als unbegründet, unsere Zuhörerschaft war konzentriert, der Sound (nach glaubwürdigen Ohrenzeugenberichten) super und wir brachten unsere Lieder gut rüber. Kurios war das versagen unseres MP3-Players, der nur in einem einzigen Lied („Paradies“) für den Rhythmus-Track gebraucht wird. Die Ersatzbatterien lagen bereit, aber wir hatten vergessen sie einzulegen und so kam es, dass das Gerät nach ca. 40 Sekunden seines 2-Minütigen Einsatzes wegen Strommangel den Dienst einstellte. Es gab dann die letzte Strophe spontan und etwas zu schnell mit dem Retro-Rhythmusgerät. Ein gelungener Auftritt und man hatte uns sogar eine Hotelübernachtung besorgt.
So verbrachte ich (mit Katja) noch einen schönen Abend in Potsdam (russische Kolonie mit Pseudo-Russen-Pop/Schiffbauergasse mit Wein am Wasser, dann Punk-Gelage im Innenhof) und konnte die Erkenntnis, dass es in der Landeshauptstadt imposanter als in Cottbus ist, nicht ganz unterdrücken.