Personen- und Stichwortregister, Erläuterungen und das Autorenteam
Fünf Nachwuchswissenschaflter aus fünf Kontinenten unter einem Dach. WG-Statuten und Weltrettungspläne treffen auf finanzielle Engpässe, Bürokratie und sonstige Tücken des Alltags. Sechs heitere Episoden, angesiedelt in der Zeit des turbulenten Strukturwandel an der kleinen, aber agilen Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus-Senftenberg, niedergeschrieben von Angela Buhl und Ralf Schuster
Die beachtliche Welt der Filmfestivals streckt seine Fühler nach MultiPOP aus. Ich schicke ja schon lange keine Filme mehr auf Filmfestivals, da ich in der Regel nur Absagen bekomme. Aber das LetsDOK-Festival ist ein dezentrales Festival, das nach originellen Abspielstätten für Dokumentarfilme sucht und mich angesprochen hat. Deshalb werde ich im September im MultiPOP-Salon Dokumentarfilme zeigen. In erster Linie meine eigenen. Ich habe ja nur ganz selten Dokumentarfilme gedreht, deshalb werde ich für diesen Anlass einen weiteren Dokumentarfilm realieren, der sowieso schon geplant war, nämlich meine Dokumentation über die beachtliche Bergwelt von Cottbus. Während Filmfestivals normaler Weise eine riesiges Theater mit der Anmeldung und den Sichtungskopien machen, habe ich diesmal den Film noch nicht einmal begonnen, aber er steht schon im Programm. Letztes Woche haben wir immerhin ein Standfoto gemacht (siehe oben, Fotografin Angela Buhl). Eigentlich wollen wir auch die erste Szene drehen, aber leider bekam die (minderjährige!) Darstellerin keine Erlaubnis vom Papa, bei mir mitzuspielen. Das kann mich aber nicht abhalten, suche ich mir eine andere.
Beim Science Slam des Einfälle-Satire-Festivals (17.01.23) enthüllte Ralf Schuster die „Wahrheit“ über die „Heizanlagen im Dienste der Weltraumfahrt“ (Legetrickfilm von 2006, Ralf Schuster, MultiPOP-Produktion)
Rückblickend ist im Jahr 2022 nur wenig passiert und auch dieses Bild entstand bereits im Frühling als das letzte einer kleinen Serie, die im Herbst begonnen wurde. Es gibt auch ein Lied dazu und das Werk in voller Größe kann man in der Bildgalerie betrachten. Der Kenner des ZMOT-Repertoires kann sich daran erfreuen, dass die Titel der vielen Bücher jeweils Lieder von ZMOT sind. Also mal wieder eine Menge Selbstrefferenzialität.
Die Selbstdefinition als Poet, der zudem noch mit der anachronistischen Schreibmaschine vor sich hinschreibt, ist rein intuitiv entstanden, so wie die meisten meiner Bilder und Texte. Da sind einzelne Zeilen oder ein Gekritzel und das wächst in die Form hinein, die es auszufüllen gilt. Also entweder ein Lied mit Strophen und Refrain oder die Fläche eines rechteckig zugeschnittenen Papiers. Hinterher muss ich mir manchmal die Frage stellen, ob das, was ich ausdrücken wollte, verständlich ist. Oder ist es einfach nur therapeutisch und selbstentlarvend? Ja, ich wäre gerne nur Poet und in dem bildungsbürgerlichen Kontext in dem ich aufgewachsen bin, befreit mich das von Verantwortung, aber legitimiert mich dazu, zu allem meinen Senf dazuzugeben, wenn er schön formuliert ist. Aber indem ich das hinterfrage, befriedigt mich diese Rolle keineswegs. Zum Glück bin ich nicht nur Poet, sondern auch Bürger und Teilhaber an der oft heraufbeschworenen Zivilgesellschaft. Da kann ich meinen Willen zur Verantwortung durch demokratische Prozesse ebenfalls einbringen. Sehr mühsam und langsam, aber authentisch und legitim. Tracy Neumann hat uns (ZMOT) interviewt und wir haben sie über eine Stunde lang zugetextet. Es klingt ziemlich bedeutungsschwanger, was ZMOT zusagen haben. Eben das, was alle Künstler von sich behaupten: Für eine andere, bessere Welt einzutreten. Och hatte gehofft, es kommt im Interview etwas mehr Selbstironie oder Skepsis rüber. Weltverbesserung mit Akkordeon und mechanischer Schreibmaschine? Ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen. Aber wenn alle mitmachen, geht es vielleicht doch!
Der alte, aber gute Super-8-Projektor „Bauer T610, Microcomputer Stereo“ im Obenkino
Hattet ihr es zur Kenntnis genommen? Beim Filmfestival Cottbus gab es im Obenkino eine kleine Restrospektive meiner Filme. Das schönste an der Veranstaltung war die Seite im Programmheft. Das ist auch gut so, denn vermutlich gibt es viel mehr Menschen, die das Programmheft durchgeblättert hatten, als solche, die tatsächlich da waren. Die, die kamen, fanden es, soweit ich es beurteilen kann, gut und unterhaltsam. Alle bestaunten den knatternden Super-8-Projektor der brav einen 35 Jahre alten Film an die Leinwand warf, allerdings ziemlich dunkel.
Ich wollte einen Film drehen, in dem der neue Radweg nach Lieberose eine Rolle spielt. Nach langem Überlegen (mangelnde Inspiration) gab es dann nur ein Kammerspiel für einen Fahrradfahrer. Den spielte ich selbst. Dank an David Timm, der sich um die Kamera kümmerte und mit mir ein paar Stunden in der Abgeschiedenheit des großen Waldes verbrachte. Da es im Bereich der Dreharbeiten weder eine Park-, noch Wendemöglichkeit gab, musste die Technik komplett Fahrradkompatibel transportiert werden. Allerdings waren wir mit einem PKW nach Jamlitz bis kurz vor den Anfangspunkt des Radweges gefahren.
Für die Radtour-Interessierten: Der Radweg beginnt im Süden an dem kleinen Verbindungsweg zwischen Preilack und Turnow und endet nach 12 km im Norden unerwartet mitten im Wald. Allerdings sind es von diesem Ende der asphaltierten Strecke nur ca. 400 m bis Jamlitz, Glashütte. Unter dem Titel „Monlog eines Fahrradfahrers für Niemanden im Nirgendwo“ habe ich das Werk jetzt bei der Lausitzer Filmschau eingereicht. Aber darüberhinaus werde ich auch mit einer Werkschau beim Filmfestival vertreten sein (Infos folgen!)