Ausschnitte aus zwei Super-8-Filmen meines Bruders Karsten Schuster aus Ochsenfurt in Unterfranken aus dem Zeitraum 1979-80. Abiturientenhumor und die Widrigkeiten des Mediums S8 vereinen sich zu einem Klassiker des Absurden und Unverständlichen. Heimlich gefilmte Sequenzen auf dem Pausenhof des Gymnasiums Marktbreit waren damals noch etwas besonderes und zeigen u.a. den gefürchteten Direktor Georg Behr und den immer etwas verpeilten Physiklehrer Didi Flinner. Das wichtigste Gestaltungsmerkmal der Filme bestand darin, dass neben den persönlichen Freunden des Filmemachers alle coolen Freaks der Kleinstadt in einer kleinen Rolle auftauchen. Zu sehen sind: Michael Filies (unbekannt verzogen), Peppie Meixner (Ökoaktivist im Ochsenfurter Gau) , Ralf Schuster (Filmemacher in Cottbus), Andreas Pannicke (Pfarrer in Nordbayern), Konrad Gessner (Theologe, Religionslehrer), Edwin Maag (standhafter Gaukönigshofen-Bewohner), Thomas Kühn (unbekannt verzogen), Paul Lehrrieder (Mitglied des Bundestages), Herrmann Schwander (Psychologe), Andreas Halbleib (Psychologe??), Volkmar Halbleib (Mitglied des bayerischen Landtages), Willy Kämmer (Arzt), Gernot Ernst (Musiker, Medientechniker), Karsten Schuster (Ingenieur) und viele andere. Wer noch jemanden erkennt, kann das bitte als Kommentar ergänzen.
Icks Übsilon Ungelöst dauerte circa 30 Minuten und Amok 60 Minuten. In voller Länge sehr schwer verdaulich, deshalb habe ich die besten Szenen herausgeholt und zusammengeschnitten. Vielleicht ist die Veröffentlichung ein kleiner Trost, der uns über die ausgefallenen Klassentreffen hinweghilft. Diese Zusammenstllung lief schon mal auf einem Klassentreffen, das aber auch schon wieder sechs (oder elf) Jahre her ist.
Archiv 2014 — heute
ZMOT mit Verstärkung von Michael Lotzmanow
Corona schlägt gerade wieder zu und versaut uns den Herbst mit hohen Inzidenzzahlen. Zwar sind alle ZMOTler geschützt, aber es gibt ja auch die sogenannten Impfdurchbrüche und deshalb versuche ich zur Zeit Menschenansammlungen zu vermeiden. Es sei denn, die Menschen versammeln sich, um mir zuzuhören. Und so konnten wir uns nicht zurückhalten, als sich die Gelegenheit bot, im Quasimono beim Proberaumfestival aufzutreten, zumal wir unseren Geiger Michael erstmalig auf die Bühne bringen wollten. Wir spielten gleich am Anfang der Veranstaltung, als noch nicht so viele Leute da waren und die Luft noch halbwegs frisch. Vermutlich gibt es jetzt erst mal wieder keine Auftritte und wir verziehen uns ins Heimstudio.
ZMOT im Arcanoa, Berlin
Sehr psychelisches Foto von Frank, aber so ist das Arcanoa: Ein kleines Kuriositätenkabinett, in das ZMOT ganz gut reinpasst. Normalitätsempfindungsanpassung!
Koloriertes Gekritzel von Schuster jetzt professionalisiert
Die Galerie Brandenburg hat sich nicht nur dazu bereiterklärt, mein bildnerisches Werke auszustellen, sondern es ist ihr auch gelungen, einiges davon zu verkaufen. Da habe ich gestaunt, aber ich gönne es mir.
Wie konnte es dazu kommen? Wenn ich es richtig interpetiere, dann liegt es wohl schlicht und einfach daran, dass Sven Krüger meine Werke gut gefielen, als er sie bei mir zuhause am Tag des offenen Ateliers sah. Zwar quälten ihn einige Bedenken, wie man diese Papierstreifen rahmen soll und ob die von mir gewählte Farbe auch dauerhaft lichtecht ist, aber letztendlich wurde ich gemeinsam mit Robert Posselt, Nils Peters und Patrick Rosenblatt unter dem Titel „Mixed Material Arts“ ausgestellt und siehe da: Das Interesse und die Kauflust waren groß. Auch Patrick J.J. Rosenblatt kann sich über reichhaltige Käufe freuen.
Jetzt muss ich fleißig zeichen, um nach dem kometenhaften Start in der Galerie (ca. 20 Jahre nach der ersten Ausstellung) den künstlerischen Status zu festigen. Oder den Erfolg zum Anlass nehmen, der bildenden Kunst den Rücken zuzuwenden und was ganz anderes zu machen!? Einen Rückblick auf die Ausstellung und einen Ausblick auf die nächsten Werke gibt es im Video.
Weitere Infos: https://galeriebrandenburg.de/
Kunst und Musik oder Musik und Kunst?
ZMOT@home 10 drehten wir in Lieberose, wo kurz zuvor ein Zimmer auf die Schnelle renoviert worden war. Ein leerer Raum mit weißen Wänden kann ganz schnell zur Galerie werden. Allerdings nützt die Galerie nichts, wenn keine Besucher kommen. Aber: Die Bilder bleiben voraussichtlich bis zum 20.6. hängen und können nach Vereinbarung besichtigt werden. Voraussichtlich gibt es am 19.6. einen formlosen Kunst-Nachmittag im Lieberoser Garten und den dann geltenden Corona-Regeln enstprechend dürfen auch einzelne Personen in die Galerie. Am Wochenende danach kommt Benjamin Baddock nach Cottbus. Vielleicht ergibt sich da auch noch ein Happening! Was wann und wo im einzelnen passieren wird, erfahrt ihr über Mail!
Nachtrag: Es verdichten sich inzwischen die Gerüchte, dass Yoko Ono dieses Jahr beim Rohkunstbau im Lieberoser Schloss vertreten sein wird. Mal sehen, ob wir wir als Nachbarn am (internationalen?) Kunstrummel partizipieren können.
Hier auch noch der Link zum Zmot@home-Blog
Entspannungsmalerei
Meine erste Band: Okasa
Was kann man von einer Band erwarten, deren Karrierehöhepunkt darin bestand in Gnötzheim aufzutreten? Und dann gab es da noch ein ganz großes Problem: Die Synchronität! Ich hatte mir keine Gedanken darüber gemacht, wie ich Bild und Ton beim Schnitt zusammenbringen sollte und deshalb wurde weitgehend darauf verzichtet, Menschen beim singen zu zeigen. Da wäre die Asynchronität so richtig aufgefallen! Beachtlicher Weise gibt es ab und zu doch kurze Momente, die man für synchron halten könnte, aber vielleicht ist es einfach Zufall. So wie die Bildschärfe. Stattdessen gibt es schlecht gespielte Pseudoauthentizität bis zum Abwinken! Es war damals eine dumme Idee gewesen, mit der Band, die ihre Auflösung schon beschlossen hatte, einen Film aufnehmen zu wollen. Da hatte ja keiner mehr Lust mitzumachen. Ich selbst war in Selbstmitleid und Resigantion verfallen und Stefan Weipperts eifrige Mitarbeit brachte den Film auch nicht in Schwung. Abgesehen von den Musikszenen gibt es noch einige missratene, assoziative Spielszenen, die niemand zu sehen bekommen wird. Der Super-8-Film hatte ungefähr 20 Minuten Spieldauer, war unfertig und so habe ich für die Nachwelt die „besten“ sieben Minuten herausgeholt und teilweise am Ton Veränderungen vorgenommen. Das Stück „Let´s go West“ stammt nicht aus dem Film. Diesen Titel habe ich auf einer Compact-Casette gefunden und erst jetzt unter die Schwimmbadszene druntergelegt.
Zur subkulturellen Einordnung: Zunächst hatte ich bei einer unbedeutenden Band mitgemacht, bei der alle älter waren als ich. Die hatten einen Schlagzeuger per Kleinanzeige gesucht und dann dudelten wir ungefähr ein Jahr lang diffusen Krautrock/Jazzrock. Danach, noch als Schüler, konnte ich mich bei Gernot und Stefan beliebt machen und wir gründeten „Okasa deluxe änd the brudel heidränts“. Das sollte eine fränkische Schreibweise für „Brutale Hydranten“ sein, also total bekloppter Schülerhumor. Aber es war meine erste Band in dem Sinn, dass wir uns auch als Freunde, Schicksalsgemeinschaft und Gesinnungsgenossen verstanden. Obwohl es schon 1979 war, kämpfen wir auf dem Land für die Anerkennung von Punk und New Wave, während die Mitschüler noch Genesis, Pinkfloyd, Alan Parsons Projekt hörten oder gar Barclay James Harvest. Wir fühlten uns immer missverstanden oder als verkannte Genies, aber wie der Film zeigt, waren wir einfach schlecht. Nach einigen Umbesetzungen bezogen wir als Proberaum ein Zimmer neben dem Swimmingpool in der Architektenvilla und nannten uns „The Okasa Pools“. Diese Besetzung klappte auch nicht sehr lange, sorgte aber für den Hauptschauplatz des Filmes. Da ich selbst nach dem Abitur ersteinmal sehr verunsichert und orientierungslos war, dauerte es eine Weile, bis neue musikalische Projekte für neues Selbstvertrauen sorgten. Gemeinsam mit Stefan, dem Bassisten der Okasas machte ich zunächst Punk, begann zu texten und zu singen und dann entstand die „Mesomere Grenzstruktur“. Das war die erste Band, bei der ich den Stil nennenswert prägte. Vielleicht erzähle ich demnächst noch ein bisschen mehr von meiner subkulturellen Jugend.
ZMOT@home
So, jetzt ist auch die vierte Ausgabe unseres Video-Blogs veröffentlicht! Es läuft besser als erwartet. Die erste Folge lebte durch die stetige Abfolge von Funktionsversagen und Fehlbedienungen der Geräte, die zweite durch visuellen Kunstüberfluss und in der dritten hatten wir schon ein bisschen Routine. Intuitiv würde ich ja am liebsten in jeder Folge die ganze Welt erklären aber, wenn man sich dann vorher überlegt, was man sagen könnte und auch darüber nachdenkt, was denn von dieser Erkenntnis sauber recherchiert und lückenlos begründet ist, schrumpft das zu sagende schnell. Ganz abgesehen davon, dass wir in der Aufzeichnung sowieso die Hälfte vergessen. Das hängt auch damit zusammen, dass wir uns auf die Lieder konzentrieren müssen, auf die Technik der Darbietung und die Technik der Aufzeichnung. So bleibt nur ein bisschen Konzentration für unser Gerede übrig. Aber inzwischen haben wir uns an die Technik gewöhnt und es wird besser. Es soll dabeibleiben, dass wir nicht so viel reden, sondern zwei Lieder singen und ein paar Randbemerkungen fallen lassen. Langt das? Nach aktueller Planung werden wir bis in den März hinein alle zwei Wochen genug Material haben, also Lieder, die relativ neu sind oder solche, die wir nicht oft gespielt haben.
Von Atatak zu Tankataka
Atatak war/ist ein kleines Label aus Düsseldorf, auf dem legendäre NDW-Pioniere wie „Der Plan“ in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrtausends ihre Platten veröffentlichten. Tankataka hingegen ist das Musikprojekt einer jungen Ukrainerin, die es zum studieren nach Cottbus verschlagen hat und die ab und zu auf dem Campus ein paar Lieder vortrug. Man sieht: Das eine hat das eine mit dem anderen nichts zu tun, abgesehen davon, dass mich beides jeweils zu seiner Zeit sehr beindruckt hat. Deshalb habe ich Tanja, die Sängerin und Hauptakteurin von Tankataka bei irgendeiner Gelegenheit gefragt, ob sie nicht ein paar ihr Lieder bei mir im MultiPOP-Studio aufnehmen möchte.
Vermona versus Startone MKE 61
Vermona vs. Startone: Die DDR-Orgel aus dem Müllcontainer im Duett mit dem China-Elektronik-Trash-Roll-Up-Keyboard. Bei beiden Keyboards brauchte ich eine ganze Weile, bis ich mich mit ihnen anfreundete.
Das beste an der Vermona sind die Schieberegler, die sehen nicht nur gut aus, sondern man kann den dazugehörigen Sound recht sensibel mit ihnen verstärken oder abschwächen. Außerdem sind die Sounds unerwartet roh und brutal, wie bei Elektronikpionieren. Interessant wird es, wenn das Mischungsverhältnis der einzelnen Sounds im klingenden Ton variiert wird. Aber die meisten Klänge sind durchaus gewöhnungsbedürftig.
Nur der Piano-Sound ist für sich allein brauchbar und hat Coolness. Nicht so soft wie beim Fender-Rhodes, sondern ein bisschen schärfer.
Die Vermona lag im Müllcontainer für Elektronikschrott, allerdings brauchte ich 45.- € für die Reparatur. Das Startone Roll-Up-Keyboard kostet 48.- € bei Thomann. Ich hatte es mir zum Spaß bestellt. Die Tastatur ist ziemlich mies, denn der kleine Sensor, der unten den weichen Tasten angebracht ist, muss getroffen werden, was nicht zwangsläufig gelingt, wenn man die richtige Taste erwischt. Die Drum- und Rhythmussounds finde ich gar nicht so schlecht, jedoch ist auch hier die Bedienung umständlich und die Bedienelemente nerven. Live würde ich mich nicht trauen, damit zu arbeiten und viele Funktionen habe ich noch gar nicht ausprobiert. Die Samples enthalten im Abklingen deutliche Komprimierungsunsauberheiten, was mich aber nicht so sehr stört, wenn ich das Gerät an ein Delay anschließe. Für die Aufnahme wurde das bewährte Aria Digital Delay und ein Boss Giga-Delay verwendet. Soweit zur High-End-Technik im MultiPOP-Studio.
Sport-Aktivismus
Da ich mich inzwischen so in die Möglichkeiten meines Smartphones hineinvertieft habe, dass ich einen Screenshot meines Tracking-Programm geschafft habe, könnt Ihr euch die hübschen Kringel der 6er- und der10er-Runde meines Sanzeberg-Fitness-Programms anschauen.
Für Ortsunkundige: Der Sanzeberg ist neben der (nicht zugänglichen) Mülldeponie, die einzige nennenswerte Erhebung im Cottbuser Stadtgebiet. Zur sportlichen Ertüchtigung renne und gehe ich dort seit mehreren Jahren rauf und runter. Dieses Jahr habe ich sogar zwei zusätzliche Trapelpfade angelegt, die durch den schattigen Wald führen, was in der Sommerhitze sehr vorteilhaft ist. Dadurch ist nun eine 10er-Runde möglich. Die Wege werden für eine Runde jeweils aufwärts und abwärts begangen. Die klassische 6er-Runde wird in der Regel mindestens zwei mal pro Trainingseinheit absolviert. Manchmal schaffe ich pro Monat über 200 Besteigungen.
Um die Orientierung zu erleichtern und die Gestaltung des Bildes zu verbessern, habe ich den Berg auch noch umkreist, was ich sonst nur selten mache.
Multipop-Aktivitäten in Zeiten der Pandemie #04
ZMOT veröffentlich sein drittes Bandcamp-Album
ZMOT war im letzten Jahr sehr produktiv. Viele Gedanken kreisten um ökologische Probleme, um Zivilisations-Sackgassen und Rechtfertigungsretourkutschen. Aber immer wieder auch um uns selbst, wie wir darin verstrickt sind, und wie wir zweifeln, scheitern oder ratlos sind.
Die Lieder gehören zusammen, auch wenn viele davon schon im Internet auf Soundcloud oder Youtube veröffentlich wurden. Die Zusammenstellung als „Album“ (so wie damals, als man noch ein Trägermedium brauchte ) ist Teil des künstlerischen Werks. Es dauert ca. 45 Minuten, besteht aus 13 Liedern und ich habe es mehrmals beim Sport probegehört, was sich durchaus bewährt hat (musikalisch, nicht sportlich). Aufgenommen wurde es 2020 im Heimstudio in Cottbus und ist nun als download-Album bei Bandcamp verfügbar. Es heißt: ZMOT „Ökologisches Liedgut für junge Aktivisten und zur moralischen Bewertung veralteter Ideologiekonzepte“
Ich habe bei Bandcamp auch eine Textheft als PdF hochgeladen, aber bis jetzt konnte ich nicht herausfinden, wo der Download des Textheftes angezeigt wird oder wo der dazugehörige Button ist. Darum integriere ich dieses pdf hier, das scheint zu klappen: ZMOT_OL_Booklet