So, jetzt ist auch die vierte Ausgabe unseres Video-Blogs veröffentlicht! Es läuft besser als erwartet. Die erste Folge lebte durch die stetige Abfolge von Funktionsversagen und Fehlbedienungen der Geräte, die zweite durch visuellen Kunstüberfluss und in der dritten hatten wir schon ein bisschen Routine. Intuitiv würde ich ja am liebsten in jeder Folge die ganze Welt erklären aber, wenn man sich dann vorher überlegt, was man sagen könnte und auch darüber nachdenkt, was denn von dieser Erkenntnis sauber recherchiert und lückenlos begründet ist, schrumpft das zu sagende schnell. Ganz abgesehen davon, dass wir in der Aufzeichnung sowieso die Hälfte vergessen. Das hängt auch damit zusammen, dass wir uns auf die Lieder konzentrieren müssen, auf die Technik der Darbietung und die Technik der Aufzeichnung. So bleibt nur ein bisschen Konzentration für unser Gerede übrig. Aber inzwischen haben wir uns an die Technik gewöhnt und es wird besser. Es soll dabeibleiben, dass wir nicht so viel reden, sondern zwei Lieder singen und ein paar Randbemerkungen fallen lassen. Langt das? Nach aktueller Planung werden wir bis in den März hinein alle zwei Wochen genug Material haben, also Lieder, die relativ neu sind oder solche, die wir nicht oft gespielt haben.
Nach dem aktuellen Stand der Erkenntnis erscheint es uns am besten, wenn wir mit der Kamera in hoher Auflösung (ca. 3K) aufzeichnen, aber den Ton in meinen Mehrspurrekorder aufnehmen (ca. 5-8 Spuren, 2x Gesang, Rhythmusgerät, Akkordeon, Bass, Orgel), wo dann auch noch Overdubs mit dem Bass möglich sind. Aus der hohen Auflösung der Totalen können wir in eine Halbnahe springen und problemlos auf klassische Weise schneiden, denn meist wird von dem konfusen Gerede noch etwas entfernt oder alternative Aufnahmen werden miteinander vermischt.
Bis jetzt gelingt es noch nicht so gut, die extrem hochformatigen, schmalen Bilder (das sogenannte Kunstwerk der Woche) zu integrieren. Da treffen mal wieder alle Videoalltagsprobleme zusammen: Das Hochformat des Bildes passt schlecht ins Querformat des Videos (ergibt geringe Detailauflösung), das Muster der Livevideoprojektion vermischt sich mit der Grafik des Bildes (ergibt geringe Erkennbarkeit) und die Livevideoprojektion erzeugt starke Kontraste, (ergibt Überbelichtung beim Kunstwerk). Da sind noch einige Probleme zu lösen.
Bis jetzt sind sprunghaften Gedanken und der Satzbau meine schlimmsten Widersacher. Vielleicht bin ich Textdichter geworden, weil es mit der freien Rede nicht so richtig klappt. Trotzdem soll es weitgehend authentisch rüberkommen, also wenig Rohmaterial, wenig Nachbearbeitung. Freitag oder Samstag aufnehmen, Sonntag oder Montag ins Netz stellen.
Wenn dann das Wetter besser wird, also hoffentlich schon im März, wollen wir vom Blog zu Freiluftveranstaltungen übergehen und damit die Reihe fortsetzen, aber ich verspreche jetzt erstmal noch nichts konkretes. Auch wir haben keine Langzeitstrategie, weil wir keine brauchen!